Ausführliche Darstellung der Neurofeedback Anwendungen in den Lernwerk Praxen
Lernwerk Neurofeedback-Methoden und Anwendungsgebiete
Informationen für Ärzte, Psychotherapeuten und Patienten (m.w.d)
Der Ursprung des Neurofeedbacks
Das klassische
Frequenzbandtraining existiert seit den frühen 1970er Jahren und ist nach wie
vor Basis moderner Neurofeedback Verfahren. Dank immer besserer Software und
den damit verbundenen Möglichkeiten der Signalverarbeitung sowie der
Feedback-Darstellung hat sich das klassische Frequenzbandtraining stets
weiterentwickelt. In den Lernwerk Praxen nutzen wir ausschließlich die besten
Systeme führender Anbieter mit automatischer Artefaktebereinigungen.
Das
Frequenzbandtraining
Das
Wirkprinzip wird anhand der operanten Konditionierung erklärt, also „Lernen
durch Belohnung“. Bei diesem Neurofeedback Verfahren werden in einem
ausgesuchten Frequenzbereich Schwellenwerte bestimmt. Das bedeutet, es werden
zum einen Frequenzen festgelegt, bei denen eine
„Belohnung“ (Reward-Frequenz) erfolgt. Zum anderen
solche, bei denen der „Entzug der Belohnung“ (Inhibit-Frequenz) erfolgt.
Sobald die Amplituden im jeweiligen Frequenzbereich die Schwelle überschreiten, erfolgt eine Belohnung. Es bewegt sich eine Animation auf dem Monitor oder es erklingt ein Ton bzw. eine Melodie, wenn die Zielfrequenz erreicht wird. Unterschreiten die Amplituden jedoch im jeweiligen Frequenzbereich die Schwelle, erfolgt keine Belohnung mehr über den Bildschirm. Das Gehirn ist in diesem Fall in eine Fehlregulierung abgeglitten. Die Grafik bleibt bspw. stehen und es erklingt kein Ton oder keine Melodie mehr.
Sobald die Amplituden im jeweiligen Frequenzbereich die Schwelle überschreiten, erfolgt eine Belohnung. Es bewegt sich eine Animation auf dem Monitor oder es erklingt ein Ton bzw. eine Melodie, wenn die Zielfrequenz erreicht wird. Unterschreiten die Amplituden jedoch im jeweiligen Frequenzbereich die Schwelle, erfolgt keine Belohnung mehr über den Bildschirm. Das Gehirn ist in diesem Fall in eine Fehlregulierung abgeglitten. Die Grafik bleibt bspw. stehen und es erklingt kein Ton oder keine Melodie mehr.
Ziel
des Frequenzbandtrainings ist es, das gewünschte Verhalten durch einen Anreiz
zu verstärken. Das Verhalten ist in diesem Fall eine gewünschte Zielfrequenz.
Den Anreiz stellt eine Belohnung durch eine entsprechende Animation auf dem
Bildschirm dar.
SCP – Slow Cortical Potentials
SCP steht für die Slow Cortical Potentials,
d.h. die langsamen kortikalen Potentiale. Die SCP fallen unter die
sogenannten ereigniskorrelierten Potentiale, also Wellenformen im EEG, die
bspw. durch Sinneswahrnehmungen oder auch durch Veränderungen der
Aufmerksamkeit entstehen, wenn man zum Beispiel in Erwartungshaltung ist.
Bei den SCP handelt es sich nicht um Frequenzen, sondern den langsamen
Verschiebungen des gesamten EEGs in eine elektrisch negative oder positive
Richtung. Eine Verschiebung in den negativen Bereich geht mit einer höheren
Erregbarkeit einher; die Nervenzellen werden dabei gleichzeitig angeregt. Eine
Verschiebung in den positiven Bereich geht im Gegenzug mit einer Verminderung
der Erregbarkeit einher. Die SCP spielen also eine wichtige Rolle bei der
Regulation der Aufmerksamkeit.
SCP-Neurofeedback- Unterschiede zum Klassischen Frequenzbandtraining
Während
es sich beim klassischen Frequenzbandtraining um ein kontinuierliches Training
über 20-40 Minuten handelt, bei dem jeweils das Über- oder Unterschreiten von
Amplituden in ausgewählten Frequenzbändern belohnt wird, geben beim
SCP-Training vor allem Zeitintervalle den Trainingsrahmen vor. Dabei bekommt
der Patient jeweils zu Beginn die Aufgabe, das momentane Gleichspannungssignal für
die nächsten 8 Sekunden bewusst zu positiveren bzw. negativeren. In der Regel
werden pro Sitzung ca. 80 Durchgänge à 8 Sekunden durchgeführt. Neben dem
direkten Feedback während der 8 Sekunden bekommt der Patient am Ende jedes 8
Sekunden-Durchgangs ein optisches Signal (z.B. eine Sonne oder ein Smiley),
wenn der Durchgang als erfolgreich gewertet wird.
Dieses
Verfahren wurden durch die Arbeitsgruppe um Niels Birbaumer der Universität
Tübingen geprägt und bietet bis heute wahrscheinlich die qualifiziertesten
Studien im Bereich Neurofeedback im deutschsprachigen Bereich. Das
Frequenzbandtraining hat u.E. den großen Vorteil, des es für die
Therapieeinheiten Referenzwerte vorgibt und vorab ein MASI_Protokoll die
Zielwerte definiert.
Da
es sich beim Neurofeedback um eine Methode handelt, die die
Selbstregulierungsfähigkeit des Zentralen Nervensystems verbessern kann, ist
das derzeitige Anwendungsspektrum recht breit. Somit kommt Neurofeedback nicht
nur als ein Therapiebaustein bei der Behandlung diverser neurologisch bedingter
Erkrankungen zum Einsatz. In Form des sogenannten Peak Performance wird
Neurofeedback vor allem im Spitzensport zur Verbesserung der Konzentration
eingesetzt.
Wichtig
ist: Neurofeedback ist immer im Kontext einer Gesamtbehandlungsstrategie zu
sehen. Im Lernwerk finden vor jeder Therapieempfehlung eingehende ganzheitliche
und interdisziplinär aufgebaute Analysen statt. Wir nennen es die Lernwerk
Methode, dadurch erreichen wir einen hohe Therapieeffizienz durch Ausschluss
weniger wirksamer Methoden.

(Foto: Mauritius Images)
Anwendungsbeispiel: Tinnitus. Beschreibung aus Sicht des Patienten Sven B.
Menschen mit einem Tinnitus hören Töne, die es physisch gar nicht gibt. Abhilfe schaffen könnte eine Methode, die auch gegen Migräne angewandt wird: das Neurofeedback.
Anwendungsbeispiel: Tinnitus. Beschreibung aus Sicht des Patienten Sven B.
Menschen mit einem Tinnitus hören Töne, die es physisch gar nicht gibt. Abhilfe schaffen könnte eine Methode, die auch gegen Migräne angewandt wird: das Neurofeedback.
Zunächst klärt ein Facharzt ab, ob andere Erkrankungen
und Symptome bei einem Tinnitus auszuschließen sind.
Wie das Pfeifen eines Wasserkochers. Oder das Summen
einer Mücke, nur höher und viel lauter. So beschreibt Sven B.* den Ton, der
sich eines schönen Sommertages vor zwei Jahren aus dem Nichts heraus in seinem
Ohr festsetzte. «Ich sass zu Hause im Garten, und plötzlich war er da.
Penetrant. Alles übertönend», erinnert sich der Programmleiter einer Grossbank.
«Es war nicht schmerzhaft, aber ich fühlte mich dem Geräusch komplett ausgeliefert.»
Alles andere hörte er wie durch Watte. Sven B. hatte Angst und fragte sich:
«Was stimmt nicht mit mir?»
Der 38-Jährige leidet an einem chronischen Tinnitus.
Das ist eine Störung der Hörfunktion, bei der Betroffene in einem oder beiden
Ohren ein Geräusch wahrnehmen, das nicht von einer äusseren Schallquelle
ausgeht. Experten sprechen auch von «Phantomwahrnehmung». Dafür verantwortlich
ist eine fehlerhafte Verarbeitung der Informationen im Hörzentrum des Gehirns. Ursache
eines Tinnitus sind meist geschädigte Haarzellen im Innenohr, ausgelöst
beispielsweise durch einen Hörsturz, ein Schädeltrauma, einen Mittelohrinfekt
oder eine grosse Lärmbelastung», sagt der Tinnitus-Experte Tobias Kleinjung vom
Universitätsspital Zürich. Letzteres war auch bei Sven B. der Fall: Ein halbes
Jahr vor dem Ereignis im Garten hatte er ein lautes Rockkonzert besucht.
Manchmal treten Ohrgeräusche aber auch einfach in stressigen Lebensphasen oder
ohne speziellen Grund auf.
Das Gehirn lernt neue Muster
«Ich habe vieles probiert im Kampf gegen den Tyrannen
in meinem Ohr», sagt Sven B. zwei Jahre später in der Küche seiner Wohnung.
«Einiges davon hat geholfen, vieles nicht.» Seinen jüngsten Versuch, auf den er
viel Hoffnung setzt, macht er derzeit im Rahmen eines Pilotprojekts des
Unispitals Zürich und der psychiatrischen Privatklinik Hohenegg mit einer
Methode namens Neurofeedback. Dabei beobachtet der Patient auf einem Monitor
ein Raumschiff, das durch einen Tunnel fliegt. Auf dem Kopf trägt er eine Haube
mit Elektroden, die seine Hirnströme messen. Tun muss er dabei nichts – ausser
sich auf das Geschehen auf dem Bildschirm zu konzentrieren.
«Die Forscher versuchen mit dieser Methode, meine
Gehirnwellen umzuprogrammieren und sie dem Muster eines Menschen ohne Tinnitus
anzugleichen.» Wenn Sven B. die abstrakte Therapie erklärt, klingt er selber
wie ein Experte: «Ist die Gehirnaktivität gut, belohnt einen der Computer mit
einem schön fliegenden Raumschiff. Zeigen sich hingegen unerwünschte, typische
Tinnitus-Muster, stockt das Flugobjekt, steuert in die Tunnelwand, und das Bild
wird wolkig.»
Training macht den Tinnitus leiser
Neurofeedback ist ein Gehirntraining, das nicht
willentlich gesteuert werden kann. Hals-Nasen-Ohren-Arzt Tobias Kleinjung, der
an dem Projekt beteiligt ist, sagt: «Wir wissen nicht, wie es der Einzelne –
oder besser sein Gehirn – schafft, das Computerspiel immer besser zu lenken.»
Doch ein Trainingseffekt stellt sich ein – und damit oft eine Abschwächung des
Tinnitus. «Wir wollen herausfinden, ob sich die Methode, die zum Beispiel bei
Migräne recht anerkannt ist, für Tinnitus-Patienten gleichermassen eignet»,
sagt Tobias Kleinjung. Sven B. jedenfalls tun die 20-40 minütigen Sitzungen
gut. «Ich werde dabei ruhig, und der Tinnitus wird tatsächlich für eine gewisse
Zeit danach leiser», sagt er. Das sehen die Forscher auch seiner Hirnstromkurve
an.
Beim Neurofeedback steuern
Hirnaktivitäten eines Tinnitus-Betroffenen ein Raumschiff auf einem Bildschirm:
So soll das Hirn lernen, seine Ressourcen besser zu nutzen und damit die
Belastungen durch den Tinnitus zu senken. Foto: Ursula Meisser
Experten schätzen, dass 5 bis 15 Prozent der
Bevölkerung mindestens einmal im Leben an einem länger anhaltenden Tinnitus
leiden. Dass es keine genaueren Zahlen gibt, liegt daran, dass längst nicht
jeder Betroffene einen Arzt aufsucht. «Der individuelle Leidensdruck ist sehr
unterschiedlich», sagt Tobias Kleinjung. Dabei kommt es nicht auf die
Lautstärke des wahrgenommenen Tons an: «Der eine fühlt sich durch einen kaum
wahrnehmbaren Ton massiv gestört, der andere lebt mit relativ lautem
Ohrgeräusch ganz gut.»
«In meiner Verzweiflung probierte ich vorher alles,
was ich im Internet zu Tinnitus finden konnte», sagt Sven B.:
«Craniosacral-Therapie, Akupunktur, radikale Fastenkuren, Sport.» Seine
Ernährung richtete er auf Nährstoffe aus, die die Nerven und damit
möglicherweise den Tinnitus beruhigen: Vitamin B3, B6, B12, D, Magnesium.
Alkohol und Zucker liess er fast ganz weg, weil sie eher nervös machen. Als
einstiger Partylöwe und Workaholic trat er zugunsten seiner Gesundheit bei der
Arbeit kürzer. Sven B. begann zu meditieren und lernte Achtsamkeitstechniken.
«Dabei geht es darum, aus dem Gedankenkarussell rund um den Tinnitus
auszusteigen», sagt er. «Je mehr Bedeutung man ihm gibt, desto mehr verfestigt
er sich.» «Wie stark jemand unter einem Tinnitus leidet, ist individuell
verschieden.»Tobias Kleinjung, Hals-Nasen-Ohren-Arzt.
Sven Buchli hat sich heute gut mit dem Tinnitus
arrangiert. «Wenn ich auf ihn achte, ist er zwar noch da, aber er ist
unwichtiger geworden», sagt er. «Ich kann wieder fast ungestört arbeiten,
telefonieren, Hörbücher geniessen und überhaupt: ein normales Leben führen.
Heute sieht er den Tinnitus nicht mehr als Tyrannen in
seinem Kopf, sondern als Begleiter, der ihm einen besseren, gesünderen Weg
aufzeigen will. Denn als er beispielsweise einmal mit Alkohol etwas über die
Stränge schlug, meldete sich der Tinnitus mit voller Kraft zurück. Seinen «Weg
der Heilung» will Sven B. konsequent weiterverfolgen, damit das Ohrgeräusch
eines Tages ganz verstummt. Eine nächste Serie von Neurofeedback-Sitzungen ist
bereits geplant.
(Foto: iStock)Innere Ruhe: Meditations- und andere Achtsamkeitsübungen verhelfen, neben Neurofeedback-Therapien, Tinnitus- Betroffenen zu einem besseren Umgang mit den störenden Tönen.
Therapieansätze bei Tinitus
Medikamente:
Ein Arzneimittel, das direkt den Tinnitus ausschaltet, gibt es nicht. Manchmal werden Antidepressiva eingesetzt, die unerwünschte Begleiterscheinungen (getrübte Stimmung, Schlafstörungen) lindern.
Ein Arzneimittel, das direkt den Tinnitus ausschaltet, gibt es nicht. Manchmal werden Antidepressiva eingesetzt, die unerwünschte Begleiterscheinungen (getrübte Stimmung, Schlafstörungen) lindern.
Auditorische Methoden:
Musik, Naturgeräusche (Regen, Wellen) oder künstliches Rauschen erzeugt einen Geräuschpegel, der den Tinnitus überdeckt und die Aufmerksamkeit von ihm weglenkt. Das geschieht über hörapparatähnliche Geräte (sog. Noiser oder Masker) oder über Smartphone-Apps, CDs und spezielle Kissen. Bei wechselnden Frequenzen nur bedingt geeignet.
Musik, Naturgeräusche (Regen, Wellen) oder künstliches Rauschen erzeugt einen Geräuschpegel, der den Tinnitus überdeckt und die Aufmerksamkeit von ihm weglenkt. Das geschieht über hörapparatähnliche Geräte (sog. Noiser oder Masker) oder über Smartphone-Apps, CDs und spezielle Kissen. Bei wechselnden Frequenzen nur bedingt geeignet.
Elektro- oder Magnetstimulation:
Auf dem Schädel und Nacken werden Elektroden oder eine Magnetspule angebracht. Durch sie werden schwache elektrische oder magnetische Impulse auf genau lokalisierte Hirnareale abgegeben. Damit soll ihre Überaktivität gestört und in bessere Muster gelenkt werden. Auch das Lernwerk bietet die sog. Tdsc Therapien an.
Auf dem Schädel und Nacken werden Elektroden oder eine Magnetspule angebracht. Durch sie werden schwache elektrische oder magnetische Impulse auf genau lokalisierte Hirnareale abgegeben. Damit soll ihre Überaktivität gestört und in bessere Muster gelenkt werden. Auch das Lernwerk bietet die sog. Tdsc Therapien an.
Akustische Neuromodulation:
HWT Training basiert auf der Musiktherapie und des Lateraltrainings. Durch verbesserte Hörwahrnehmung kann es gelingen, die Frequenz des Tinnitus zu auszuschalten. 20 Min. Training über einen Zeitraum von 3 Monaten zeigt die Effizienz dieser Methode.
HWT Training basiert auf der Musiktherapie und des Lateraltrainings. Durch verbesserte Hörwahrnehmung kann es gelingen, die Frequenz des Tinnitus zu auszuschalten. 20 Min. Training über einen Zeitraum von 3 Monaten zeigt die Effizienz dieser Methode.
Interview Patrick Neff, Neuropsychologe, über die
neusten Forschungsansätze zur Tinnitus-Behandlung.
Herr
Neff, wo im Ohr sitzt eigentlich genau der Tinnitus?
Die Frage ist eine Herausforderung für uns Forscher. Wir haben es mit einem Ton zu tun, der physisch nicht vorhanden ist. Das Gehirn bildet ihn sich nur ein. Er lässt sich nicht objektiv ausmessen.

«Wir wollen verschiedene Typen von Betroffenen bestimmen»: Patrick Neff, 38, Neuropsychologe und Tinnitus-Forscher an den Universitäten Regensburg (D) und Zürich. Foto: zvg
Die Frage ist eine Herausforderung für uns Forscher. Wir haben es mit einem Ton zu tun, der physisch nicht vorhanden ist. Das Gehirn bildet ihn sich nur ein. Er lässt sich nicht objektiv ausmessen.

«Wir wollen verschiedene Typen von Betroffenen bestimmen»: Patrick Neff, 38, Neuropsychologe und Tinnitus-Forscher an den Universitäten Regensburg (D) und Zürich. Foto: zvg
Der
Tinnitus galt schon mehrmals als ausgeforscht. Seit ein paar Jahren wird die
Forschung aber von vorne aufgerollt.
Ja. Aktuell fragen wir uns: Was macht es aus, dass jemand auf die Therapieform XY anspricht und ein anderer nicht? Was bewirkt die Methode selbst, und was sind bloss Placeboeffekte? Vielleicht trägt ja schon die Teilnahme an einer Studie zu einer Verbesserung bei. Es gibt Probanden, die in einem Experiment drei Minuten lang einen flatternden Ton anhören, und sagen: «Mein Tinnitus ist weg.» Verblüffend. Man muss das alles wissenschaftlich sauber untersuchen.
Ja. Aktuell fragen wir uns: Was macht es aus, dass jemand auf die Therapieform XY anspricht und ein anderer nicht? Was bewirkt die Methode selbst, und was sind bloss Placeboeffekte? Vielleicht trägt ja schon die Teilnahme an einer Studie zu einer Verbesserung bei. Es gibt Probanden, die in einem Experiment drei Minuten lang einen flatternden Ton anhören, und sagen: «Mein Tinnitus ist weg.» Verblüffend. Man muss das alles wissenschaftlich sauber untersuchen.
Was
braucht es dazu?
Über Apps versuchen wir an grössere Fallzahlen und detailliertere Daten zu den Betroffenen zu gelangen. Und es braucht Langzeitstudien. Wir wollen verschiedene Typen von Betroffenen bestimmen und schauen, welche Therapien bei ihnen am besten wirken. Auf Grundlage dieser Daten streben wir individualisierte Behandlungen an.
Über Apps versuchen wir an grössere Fallzahlen und detailliertere Daten zu den Betroffenen zu gelangen. Und es braucht Langzeitstudien. Wir wollen verschiedene Typen von Betroffenen bestimmen und schauen, welche Therapien bei ihnen am besten wirken. Auf Grundlage dieser Daten streben wir individualisierte Behandlungen an.
So entsteht ein Tinnitus
Wenn einzelne Sinneszellen
(sogenannte Haarzellen) in der Hörschnecke im Innenohr etwa aufgrund einer
grossen Lärmbelastung absterben, entsteht in den betreffenden Frequenzen ein
Hörverlust. Die Nervenzellen im Hörzentrum des Gehirns erhalten nun weniger elektrische
Impulse. Das Hörzentrum im Gehirn versucht, dies zu kompensieren, indem es in
eine Daueraktivität verfällt. Diese bleibt auch bestehen, wenn nichts zu hören
ist. Bei Tinnitus-Patienten kann man dies experimentell messen. Weil sich auch
andere Hirnareale, die etwa für die Aufmerksamkeitssteuerung, Stress oder das
Gedächtnis zuständig sind, mit der Überaktivität zu verbinden beginnen, nimmt
der Betroffene einen störenden Ton wahr. Würde man seinen Hörnerv durchtrennen,
wäre er taub, das Ohrgeräusch würde jedoch bestehen bleiben.
Wenn einzelne Sinneszellen
(sogenannte Haarzellen) in der Hörschnecke im Innenohr etwa aufgrund einer
grossen Lärmbelastung absterben, entsteht in den betreffenden Frequenzen ein
Hörverlust. Die Nervenzellen im Hörzentrum des Gehirns erhalten nun weniger elektrische
Impulse. Das Hörzentrum im Gehirn versucht, dies zu kompensieren, indem es in
eine Daueraktivität verfällt. Diese bleibt auch bestehen, wenn nichts zu hören
ist. Bei Tinnitus-Patienten kann man dies experimentell messen. Weil sich auch
andere Hirnareale, die etwa für die Aufmerksamkeitssteuerung, Stress oder das
Gedächtnis zuständig sind, mit der Überaktivität zu verbinden beginnen, nimmt
der Betroffene einen störenden Ton wahr. Würde man seinen Hörnerv durchtrennen,
wäre er taub, das Ohrgeräusch würde jedoch bestehen bleiben.Schmerzen
…
werden durch Schmerzrezeptoren registriert und die entsprechenden Impulse durch
Strukturen von Nervenzellen verarbeitet. Werden diese Strukturen stetig mit
Schmerzimpulsen konfrontiert, kann es zu einer „Speicherung“ dieser Empfindung
kommen. Es entsteht ein „Schmerzgedächtnis“. Als Folge davon können nach
Verminderung oder Ausheilung der ursprünglichen Ursache schon leichte Reize
ausreichen, um Schmerzen zu verspüren. Ein chronischer Schmerz entsteht.
Die
Hirnaktivität chronischer Schmerzpatienten unterscheidet sich bereits in der
Ruhephase von der Aktivität anderer Menschen. Durch ein EEG kann diese
Aktivität dargestellt werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass vor allem die
Theta- und Beta-Anteile des EEG verändert und besonders ausgeprägt sind.
Wenn
Neurofeedback bei chronischen Schmerzen zum Einsatz kommt, so sollte dies als
ein Teil einer komplexen Schmerztherapie erfolgen. Dabei wird der Ansatz
verfolgt die fehlgesteuerte Hirnaktivität zu normalisieren. Bio- und
Neurofeedback Verfahren kommen vor allem bei muskulären Verspannungsschmerzen,
Fibromyalgie oder Migräne zum Einsatz. Letztere zeichnet sich durch immer
wiederkehrende Attacken heftigster pochender Kopfschmerzen, oft begleitet von
Übelkeit, Schwindel und Lichtempfindlichkeit aus.
Autismus
Erkrankungen
des Autismusspektrum äußern sich je nach Schweregrad und Ausprägung in
verschiedenen Symptomen. Dazu zählen Rückzug in eine eigene Gedankenwelt,
Vermeidung von Kontakt zur Umwelt, Störungen beim Sprechen und in der Motorik,
geringes Einfühlungsvermögen in Emotionen und Bedürfnisse anderer, stereotype
Bewegungen und Verhaltensweisen sowie Vermeidung von Körperkontakt.
Erkrankungen
des Autismusspektrums sind nicht ursächlich heilbar, aber in der Stärke der
Ausprägung therapierbar. So unterschiedlich wie sich die Symptomatiken zeigen,
so flexibel muss sich die Behandlung individuell am Patienten orientieren. Zu
den Bausteinen eines verhaltenstherapeutischen Behandlungsplans kann u.a.
Neurofeedback zählen. Ob Neurofeedback ein Therapiebaustein sein kann, hängt
aber insbesondere von der Ausprägung der Erkrankung ab und vor allem auch von
begleitenden Symptomatiken. Daher geht einer Behandlung natürlich auch hier
eine gründliche, individuelle Anamnese und Diagnostik voraus.
ADHS
Die
Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist wohl eine der am
meisten – und oftmals sehr emotional – diskutierten Krankheiten des
Kindes- und Jugendalters. Wenig bekannt ist, dass sich die Erkrankung unbehandelt
auch bis ins Erwachsenenalter erstrecken kann.
Als
Hauptursache sehen Wissenschaftler heute eine zentrale Regulationsstörung im
Gehirn. Die Informationsverarbeitung zwischen verschiedenen Regionen des
Gehirns ist gestört. Weitere begleitende Ursachen können psychologische und
soziale Bedingungen sein. Häufig treten bei betroffenen Kindern
Konzentrationsstörungen, Hyperaktivität und Impulsivität auf. Diese Symptome
können zu Schwierigkeiten sowohl im Alltag als auch in der Schule führen.
Nicht
jedes unruhige Kind leidet gleich unter ADHS, daher bedarf es der Beobachtung
der Symptome über einen längeren Zeitraum durch einen erfahrenen Arzt oder
Psychotherapeuten. Auch langfristige Beobachtungen von Lehrern kann mit in die
Beurteilung des Verhaltens eines möglicherweise betroffenen Kindes einbezogen
werden. Unbehandelt können aber weitere Symptomatiken bis ins Erwachsenenalter
auftreten, die sich u.a. in allgemeiner Leistungsschwäche, Desorganisation und
Stimmungsschwankungen äußern und die Bewältigung des Alltags erheblich
erschweren.
Die
Anwendung von Neurofeedback als ein Baustein im Rahmen der Gesamtbehandlung
zielt vor allem darauf ab, die Konzentration und Aufmerksamkeit zu verbessern.
Dabei kann die Therapie sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen angewendet
werden. Die Anwendung von Neurofeedback bei ADHS ist effizienzbasiert und sehr
zu empfehlen. Die Reduzierung der Symptome sind oftmals deutlich und schnell
erlebbar.
Gebühren:
Erstberatungen sind kostenfrei. Generell können unsere Leistungen mit den Krankenkassen abgerechnet werden. Hierfür benötigen Sie eine Heilmittelverordnung für Ergotherapie. Unsere Technologien stellen die weltweit besten Standards dar. Sie erhalten eine Behandlung, die Sie sonst fast nur in (teuren) Privatpraxen oder einigen wenigen Universitätskrankenhäusern erhalten.
Selbstzahlern bieten wir individuelle Therapiepläne an, die die Leihgeräte bereits inkludiert haben. Beispiel: 50 Einheiten Neurofeedback, häusliche Trainingsmittel zur Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit und Wahrnehmungsverbesserung, Zeitraum 12 Monate, rd. 190 EUR monatlich.
Erstberatungen sind kostenfrei. Generell können unsere Leistungen mit den Krankenkassen abgerechnet werden. Hierfür benötigen Sie eine Heilmittelverordnung für Ergotherapie. Unsere Technologien stellen die weltweit besten Standards dar. Sie erhalten eine Behandlung, die Sie sonst fast nur in (teuren) Privatpraxen oder einigen wenigen Universitätskrankenhäusern erhalten.
Selbstzahlern bieten wir individuelle Therapiepläne an, die die Leihgeräte bereits inkludiert haben. Beispiel: 50 Einheiten Neurofeedback, häusliche Trainingsmittel zur Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit und Wahrnehmungsverbesserung, Zeitraum 12 Monate, rd. 190 EUR monatlich.
Eine
Therapieeinheit entspricht 60 Minuten Einzelbehandlung.
Lernwerk
Therapiezentren finden Sie in Hamburg (2x), Bad Oldesloe, Winsen/Luhe, Lüneburg
und Celle.
Kontakt: Lernwerk Zentrale: Tel.:
040 79685666 (10-17 Uhr persönlich) oder h.schulze@lernwerk-ag.de.


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